Bondagekunst am Pier

Nach einer ruhigen Nacht und einer heißen Dusche machen wir die Lady Storia wieder klar zum auslaufen. Uns ist allen klar das wir wieder kommen werden – müssen ja noch unser Bild auf die Kaimauer pinseln. Alles im Leben hat ja schließlich seinen Grund. Da der Wind uns genau auf die Nase bläst müssen wir leider den Motor zu Hilfe nehmen um den nächsten Navigationspunkt anzusteuern. Relaxt gleiten wir durch den tiefblauen Ozean, begleitet von fantastischen Lichtspielen am Pico. Die Delfinshow, die für 14:00 Uhr bestellt war, muss leider absagen, der Pottwal musste zum Zahnarzt. So erschöpfen wir uns in geistigen Ergüssen und gegenseitigem Angrinsen. Unterbrochen von zeitweiligen Motorfahrten gleiten wir unserem neuen Ziel, der Insel Terceira entgegen. Das Thema mit der Entführung der letzten Jungfrau von Horta war auch ganz entspannt, die alte Lady hatte gerade keine Zeit – sie war zum Bridge spielen mit dem Bürgermeister verabredet. Wir haben halt kurzerhand auf ihr 23jährige Großnichte zurückgegriffen. Manchmal passt halt einfach alles im Leben eines Piraten. Wir tauschen sie im nächsten Hafen gegen 100 Liter Diesel wieder ein und schenken ihr noch unser zauberhaftes Piratenlächeln. Inzwischen war es tiefe schwarze Nacht und der Mond leuchtet fahl und einsam am Sternenhimmel. Noch schnell um den letzten Felsen geschippert und in den Hafen mit dem unaussprechlichen Namen eingelaufen. Unser lieber Geist aus dem Off des Charterbüros hat uns schon einen Liegeplatz reserviert – ach Annabella, du wirst immer für uns unsichtbar bleiben. Wir legen ganz entspannt an und verknoten die Lady Storia fachgerecht an den Klampen. Hier noch eine Leine und da noch einen Knoten. Schicke Bondagekunst nachts um halb eins. Schnell einen Anleger und Rührei ohne Ei. Einen Gin zum herunterspülen und ab in die Koje zum träumen………

  

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