Die Langschlagpiraten und ihr Schraubenkutter

Nach meinem Zeitgefühl ist jetzt gerade Dienstag Vormittag und es sind nur noch 3 Stunden bis Horta. Sonntag hatten wir nach der Reparatur kurz die Nase aus dem Hafenbecken gesteckt – uns 35 Kn auf die Mütze blasen lassen und uns brav wieder zurückgezogen. Nach diesem kleinen moralischen Tief konnte die Laune mit Nnnnuuuuudddddlnnnnn wieder gerade gebogen werden und Montag ging’s los Richtung Horta. Ein schöner langer Schlag. Unser Schiff, die „blutjunge“ Storia ließ auch keine Langeweile aufkommen – die Montage war anscheinend mit der Prämisse gemacht worden: lieber nix zu fest anziehen, lässt sich ja wieder leichter aufschrauben. So purzeln uns hier und da Schrauben entgegen, Spanten lösen sich wie von Geisterhand. Also immer das Leatherman in der Tasche behalten. (Insider: „only where we know „). Ansonsten verläuft die Fahrt sehr angenehm und es kommt zu keinerlei Meuterei, z.B. weil es kein warmes Abendessen gibt. Gegen morgen schläft dann der Wind mit uns ein und den Rest zuckeln wir mit Motor. Der Fisch des Tages geht an die Sardinenbüchse im Schrank, weil Dienstag haben Thunfisch’s Pause und Familie Rotbarsch ist auf Urlaub. Macht nix – wir wollen eh‘ in Peters Sportsbar und unsere T-Shirts an die Wand nageln. Vorher kippen wir noch Gin ‚drüber und ziehen es durch’s Hafenbecken. Danach rauben wir die eine verbliebene Jungfrau der Azoren (uuaaagggh, die ist 93!) und fahren wieder hinaus auf’s große weite Meer.

Den Rest erzählen sich dann die Enkel zu unserem 80igsten – siehe dann unter : „Seemannsgarn “

Howdie – Der Smut

Nachtrag: Auf Grund der vielen Nachfragen unserer zahlreichen Leserschaft – Was haben Jean Pütz und Fussili Gambretti miteinander zu tun? Na ja, nix weiter, nur der Eimer hat den Namen „Pütz“ bei den Seefahrern – und wenn Nudeln im Eimer sind….. Den Rest kann sich ja jetzt wohl jeder denken – oder?

1.Tag: Fussili Gambretti meets Jean Pütz

Nachdem wir unsere „Storia“ bemannt, alles gebunkert und verstaut hatten, ging es los Richtung „Horta“ – ca. 150 sm.

Fröhlich quatschen haben wir abgelegt, die Segel gesetzt und Kurs 270 Grad angelegt. Der Wind (aus Nordwest) pfiff uns lustig um die Ohren und wir schaukelten unserem Abenteuer entgegen. Nach und nach wurde aus dem Schaukeln ein Rollen und Stampfen, ein Auf und Ab und letztlich eine würgende See. Die langen Dünungswellen waren quer gemischt mit hohen Windwellen. Böen bis 30 Knoten, Gischt im Gesicht sind ja eigentlich nicht schlecht – uns schon. Gesichtsfarbe schnell auf Grünspan, Segel reffen und Klappe halten. Letztendlich hatte der Schäkel des 2. Reffs genug und verabschiedete sich mit einem lauten Knall und einem satten Plopp in die Tiefsee. Hmmm, herumbasteln und eine Notlösung suchen? Nein, bei dem Wind brauchen wir das Reff auf alle Fälle die ganz Überfahrt. So sind wir leichten Herzens wieder umgekehrt um zurück nach Ponta Delgada zu fahren um den Schäkel zu ersetzen.

Um 23:00 Uhr wieder angelegt und hingelegt. Mann – war mir heute kodderig.

Lerneffekt: Schäkelbruch kann gegen Seekrankheit helfen. Wobei wir vermuten, der Matthias ist gepflastert – irgendwo versteckt – finden wir heraus!

  

Fortsetzung: „Auf der Suche nach dem lobenden Adjektiv „

Nachdem sich die Aufregung über inflationäre Bierpreise gelegt hat und das letzte bisschen Flugangst verflogen ist, wollen wir uns nochmals recht herzlich bei Frau H. für den Shuttleservice bedanken.

Lobende Adjektive sind uns natürlich auch nach längerem Überlegen eingefallen. Zusammenfassend darf man sagen: „des passt scho“ – „gor net amol so schlecht“ – „prima“ sind unsere Favoriten.

Die Piraten haben sich kurzerhand entschlossen durch die Entlastung der Bordkasse (Getränke) ihnen eine kleine Überraschung mitzubringen.

Wir sind aber noch in der Findungsphase und gründen heute eine Neigungsgruppe.